Gewissenhaftigkeit und schulische Leistung

Antoine Fischbach, Marion Spengler, Martin Brunner

Schülerinnen und Schüler unterscheiden sich darin, wie gewissenhaft, leistungsorientiert und selbstdiszipliniert sie sind. Diese Persönlichkeitseigenschaften werden als Gewissenhaftigkeit bezeichnet. Im Zentrum dieses Kapitels steht die Frage, ob der Schulerfolg von Schülerinnen und Schülern durch ihre Gewissenhaftigkeit vorhergesagt werden kann. Die Analysen basieren auf Daten von Schülerinnen und Schülern, die an PISA 2009 teilgenommen haben und für die sowohl die Persönlichkeitsdaten als auch die Jahresendnoten der Schuljahre 2008/2009 bis 2011/2012 vorlagen. Die wichtigsten Ergebnisse sind: (1) Die Gewissenhaftigkeit der Schülerinnen und Schüler konnte die Zeugnisnoten drei Jahre später vorhersagen. (2) Dieser Zusammenhang blieb auch dann bestehen, wenn die Leistung in den PISA-Kompetenztests statistisch kontrolliert wurde. (3) Die Güte der Vorhersage war für alle Schuljahre ähnlich gut. (4) Schülerinnen und Schüler, die jedes Jahr regulär versetzt wurden, waren gewissenhafter als Schülerinnen und Schüler, die nicht jedes Jahr regulär versetzt wurden. Der zentrale Befund, dass Gewissenhaftigkeit eine positive schulische Entwicklung vorhersagt, wird mit Blick auf pädagogische Implikationen diskutiert.

Zitiervorschlag

Spengler, M., Fischbach, A. & Brunner, M. (2013). Gewissenhaftigkeit und schulische Leistung. In PISA 2012: Nationaler Bericht Luxemburg (S. 114–122): Ministère de l’Éducation nationale et de la Formation professionnelle (MENFP); Service de Coordination de la Recherche et de l’Innovation pédagogiques et technologiques (SCRIPT); Universität Luxemburg (UL); Unité de Recherche Educational Measurement and Applied Cognitive Science (EMACS).

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