Quality of work index. Arbeitsflexibilität in Luxemburg

Aktuelles vom "Quality of work Index" Nr.4

Georges Steffgen, Philipp Sischka

Männliche Arbeitnehmer weisen im Vergleich zu weiblichen Arbeitnehmern eine höhere Differenz zwischen vertraglich vereinbarter und faktischer Wochenarbeitszeit auf. Differenziert nach Berufsgruppen zeigt sich, dass inbesondere Manager sowie Führungskräfte deutlich mehr arbeiten, als vertraglich festgelegt. Atypische Arbeitszeiten (nach 19 Uhr, nach 22 Uhr oder am Wochenende) treten dagegen insbesondere bei jüngeren Arbeitnehmern (bis 44 Jahre) häufiger auf. Auch zeigen sich hier große Unterschiede über die Berufsgruppen hinweg. Für die Mehrheit der Arbeitnehmer entspricht die vertraglich vereinbarte Stundenzahl ihren Wünschen. Jedoch ist bei den jüngeren Arbeitnehmern der Anteil der Personen, die sich einen Vertrag mit mehr bezahlten Stunden wünschen deutlich höher. Differenziert nach Berufsgruppen äußern vor allem Hilfsarbeitskräfte sowie Arbeitnehmer in Dienstleistungs- und Handwerksberufen den Wunsch mehr bezahlte Stunden zu arbeiten. Die Arbeitszeitbedingungen der Arbeitnehmer weisen auch Zusammenhänge mit erlebten Work-Life-Konflikten, Zeitdruck, Stress und Arbeitszufriedenheit auf. Die Arbeitszeitbedingungen sind außerdem assoziiert mit nächtlichen Schlafstunden sowie mit der Gefährdung durch Burnout. Arbeitnehmer, die 46 Stunden und mehr arbeiten, die häufig atypische Arbeitszeiten haben, oder deren faktische Arbeitszeit stark von der vertraglich vereinbarten Arbeitszeit abweicht, Work-Life-Konflikte, erleben stärker Zeitdruck sowie Stress, geben jedoch eine geringere Arbeitszufriedenheit an, schlafen weniger und weisen eher Burnout auf.

Zitiervorschlag

Sischka, P. & Steffgen, G. (2016). Quality of work index. Arbeitsflexibilität in Luxemburg: Aktuelles vom „Quality of work Index“ Nr.4 (better work newsletter Nr. 3). Luxembourg. Chambre des Salariés Luxembourg (CSL); Universität Luxemburg (UL).

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