HBSC-Bericht zur psychischen Gesundheit

HBSC-Bericht zur psychischen Gesundheit veröffentlicht: Mädchen auch 2022 bei schlechterem Wohlbefinden als Jungen

Bericht über die luxemburgische HBSC-Umfrage 2022

Die Forschungsgruppe Health Behaviour in School-aged Children (HBSC) in Luxemburg hat ihren HBSC-Bericht zur psychischen Gesundheit veröffentlicht. Dieser Bericht, der sich auf die psychische Gesundheit und das Wohlbefinden von Kindern und Jugendlichen konzentriert, ist der erste einer Reihe von thematischen Veröffentlichungen, die in den nächsten Monaten auf der Grundlage der Umfrage von 2022 folgen werden.

HBSC ist eine internationale Umfrage, die unter der Schirmherrschaft der Weltgesundheitsorganisation – Regionalbüro für Europa – steht und an der mehr als 50 Länder und Regionen aus Europa, Nordamerika und Asien beteiligt sind. In Luxemburg wird die HBSC-Studie in Zusammenarbeit mit dem Ministerium für Gesundheit und soziale Sicherheit/Gesundheitsbehörde, dem Ministerium für Bildung, Kinder und Jugend und dem Centre for Childhood and Youth Research (CCY) der Universität Luxemburg durchgeführt.

Die Umfrage wird alle 4 Jahre unter Schülerinnen und Schülern im Alter von 11 bis 18 Jahren durchgeführt. Im Jahr 2022 nahm eine repräsentative Stichprobe von 9.432 Schülerinnen und Schülern aus 688 Klassen und 152 Schulen an der HBSC-Umfrage in Luxemburg teil. Dieser erste Bericht dokumentiert die Ergebnisse zur psychischen Gesundheit und zum Wohlbefinden.

Wichtigste Erkentnisse zur psychischen Gesundheit

  • Im Allgemeinen sind die psychische Gesundheit und das Wohlbefinden der Kinder und Jugendlichen in Luxemburg zurückgegangen. Im Jahr 2022 gaben 28,7% von ihnen eine hohe Lebenszufriedenheit an, verglichen mit 31,5% im Jahr 2018.
  • Mädchen sind schlechter dran als Jungen: 62,3 % der Mädchen berichteten über mehrfache Gesundheitsbeschwerden, verglichen mit 35,4 % der Jungen.
  • Mit zunehmendem Alter nahm die psychische Gesundheit und das Wohlbefinden der Jugendlichen ab. Die Prävalenz der depressionsgefährdeten Kindern und Jugendlichen lag bei 8,1 % für Jungen und 14,6 % für Mädchen im Alter von 11-12 Jahren und bei 18,7 % für Jungen und 34,1 % für Mädchen im Alter von 17-18 Jahren.
  • Je nach Geschlecht zeigte sich ein unterschiedliches Altersmuster. So fühlten sich beispielsweise 14,0 % der Mädchen im Alter von 11-12 Jahren einsam; danach folgt ein steiler Anstieg, und 26,6 % der 13-14-Jährigen gaben an, sich einsam zu fühlen, wobei danach keine signifikanten Altersunterschiede mehr bestehen. Bei den Jungen ist ein steiler Anstieg des Einsamkeitsgefühls zwischen 13-14 Jahren (9,1 %) und 15-16 Jahren (15,4 %) festzustellen, aber kein signifikanter Unterschied zwischen den Altersgruppen 11-12 und 13-14 Jahre auf der einen Seite und 15-16 und 17-18 Jahre auf der anderen Seite.
  • Diese geschlechtsspezifischen Unterschiede wurden mit anderen psychosozialen und sozialen Unterstützungsfaktoren in Verbindung gebracht. So berichteten Jungen über eine größere familiäre Unterstützung als Mädchen.

Diese Ergebnisse sind nicht überraschend. Ein ähnliches Geschlechts- und Altersmuster wurde bereits in früheren Umfragen von HBSC Luxemburg sowie in vielen anderen Ländern festgestellt. Sie machen jedoch darauf aufmerksam, dass der Unterschied zwischen Jungen und Mädchen der größte seit 2006 ist.

Der Bericht von HBSC Luxemburg über psychische Gesundheit und Wohlbefinden kann derzeit von der Website www.hbsc.lu heruntergeladen werden, auf der auch interaktive Datenvisualisierungen zwischen 2006 und 2022 verfügbar sind. Die folgenden Berichte werden ebenfalls auf der gleichen Website zum Download zur Verfügung stehen. Sie werden sich auf folgende Themen konzentrieren: Gesundheitsverhalten, z. B. körperliche Aktivität und Essgewohnheiten; Risikoverhalten, z. B. Substanzkonsum und physische Auseinandersetzungen; sozialer Kontext, einschließlich sozialer Unterstützung und schulischem Umfeld; sowie Trends im Zeitverlauf und Auswirkungen von Covid-19 auf die Gesundheit und das Wohlbefinden von Jugendlichen.

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