Lebenssituationen und Erfahrungen von LGBT*-Jugendlichen in Luxemburg (LEJULU)

Homo-, Bi- und Transphobie in Luxemburg

Lesbische, schwule, bisexuelle und trans* (LGBT) Jugendliche genießen in Luxemburg offiziell die gleichen Rechte wie ihre heterosexuellen und nicht-trans* Altersgenossinnen und -genossen. Welchen Formen von Stigma sind LGBT-Jugendliche im Luxemburg von 2017 dennoch ausgesetzt? Inwiefern fühlen sich diese Jugendlichen diskriminiert? In welchen Lebenssituationen sind sie besonders betroffen? Auf wessen Unterstützung bauen die Jugendlichen?

Antworten auf diese Fragen gibt das Projekt LEJULU. Darin analysieren Christiane Meyers, Diana Reiners und Prof. Dr. Robin Samuel die subjektiven Diskriminierungserfahrungen von LGBT-Jugendlichen in Luxemburg. Die Studie LEJULU stellt dabei auch einen Bezug her zu strukturellen und institutionellen Einstellungslandschaften innerhalb der luxemburgischen Gesellschaft. Beispielhaft analysieren die Forschenden dazu Diskurse rund um die gesetzliche Öffnung der Ehe für alle.

(Wie) Werden LGBT-Jugendliche in Luxemburg stigmatisiert?

Im Auftrag des Ministeriums für Bildung, Kinder und Jugend erstellen die Jugendforschenden der Forschungseinheit INSIDE an der Universität Luxemburg eine Studie zu Lebenssituationen und Erfahrungen von lesbischen, schwulen, bisexuellen und trans* Jugendlichen in Luxemburg.

Diese Studie stellt die Frage, ob und wie Jugendliche in Luxemburg aufgrund ihrer sexuellen Orientierung (lesbisch, schwul oder bi sein) oder ihrer Geschlechtsidentität (trans* sein) Stigmatisierung erfahren. Antworten auf diese Fragen geben einerseits die Jugendlichen selbst. Andererseits kommen auch Expert_innen zu Wort.

Die Studie LEJULU greift auf verschiedene Daten und Methoden zurück: Neben der Analyse von bestehenden Umfragedaten und Dokumenten werden Interviews mit Expert_innen und ausgewählten Jugendlichen durchgeführt.

Interviews mit Jugendlichen und Expert_innen

Von Juni bis Juli 2017 interviewen die Forschenden ausgewählte Expert_innen. Schwerpunkt dieser Interviews ist neben der Beschreibung der Lebenssituation der betroffenen Jugendlichen auch der Einfluss von Strukturen und Gesellschaft auf die möglicherweise problematische Situation dieser Jugendlichen. Angaben der Expert_innen helfen den Forschenden Kontakte zu jugendlichen Studienteilnehmenden herzustellen.

Zwischen August und Oktober 2017 führen die Forschenden leitfadengestützte qualitative Interviews mit betroffenen Jugendlichen. Der Schwerpunkt liegt hier auf der Lebenssituation der Jugendlichen: Welche persönlichen und gesellschaftlichen Herausforderungen sehen die Jugendlichen im Zusammenhang mit ihrer Sexualität und mit ihrer Geschlechtsidentität? Wie gehen sie damit um? Inwieweit nehmen die Jugendlichen sich selbst als stigmatisiert wahr?

Befunde zum Stigma von LGBT-Jugendlichen in Luxemburg

Die Studie zeichnet ein Bild von einer luxemburgischen Mehrheitsgesellschaft, die die Pluralität sexueller Orientierungen und Genderidentitäten zunehmend annimmt und toleriert. Deutlich befindet die Studie allerdings auch, dass Stigma gegen LGBT-Jugendliche vor allem dort auftritt, wo genereller Sexismus und Frauenfeindlichkeit verbreitet sind. Eine Minderheit in der luxemburgischen Gesellschaft hält eine LGBT-feindliche Haltung weiterhin aufrecht und bemüht dazu Claims aus dem Diskursumfeld „Kindeswohl“.

Ansprechpartner·in

Christiane Meyers

Christiane Meyers

Christiane Meyers ist Diplom-Pädagogin mit DEA in Soziologie und Research (and Development) Specialist im Zentrum für Kindheits- und Jugendforschung (CCY) der Universität Luxemburg.

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